Profis müssen ständig am Ball bleiben, damit sie nicht von der Konkurrenz überrollt werden. Das führt dazu, dass Profis nicht nur das entsprechende Mind Set haben, sondern auch über Gewohnheiten verfügen, die ihnen zum Vorteil gereichen.

Und weißt du was? Einiges davon würde auch deine Triebwerke mit einem kräftigen Schuss Extra-Kerosin versorgen…

Profis denken nicht nur wie Piloten – sie handeln auch so

Profis sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Genau wie Piloten checken sie regelmäßig ihre Maschine, kümmern sich um eine gutes Zusammenspiel mit der Crew, halten sich an die Regeln und sind absolut zuverlässig.

Der entscheidende Punkt dabei: sie tragen nicht nur für andere die Verantwortung – sondern vor allem für sich selbst!

Viele Hobbymusiker tappen hier in eine Falle: selbst, wenn sie in ihrem Job diszipliniert und “weit vorne” sind, fallen sie vor dem Hintergrund der “Freizeit” in ihrem Hobby schnell mal zurück. Es wird dann übersehen, dass es letztlich nicht um das Hobby geht, sondern immer um den, der das Hobby betreibt.

Vielleicht liegt das daran, dass das ernstzunehmende professionelle Verhalten sich mit dem Spaß als Ziel des Hobbys zu beißen scheint.

Dabei ist das genaue Gegenteil der Fall. Ein weiser Spruch lautet:

Verum gaudium res severa – Wahrer Spaß ist eine ernste Sache.

(Seneca)

Profi-Techniken verhelfen dir zu schnellerem und größerem Erfolg – und kaum etwas macht so viel Spaß wie Erfolg zu haben!

Also:

Übernimm die Verantwortung über dein Hobby!

Du kannst ohne Weiteres von den Profis lernen, um dein Hobby zu befeuern. Sehr vieles ist nämlich nicht mit dem berühmt-berüchtigten Höher-Schneller-Weiter verbunden, sondern basiert auf einer glasklaren Sicht auf die Dinge sowie dem Bestreben, es sich (und anderen) so einfach wie möglich zu machen. Drei Dinge, die einen erfolgreichen Profi kennzeichnen, sind:

  • sie haben das Mind Set, die Sache so ernst zu nehmen, dass es am Ende für alle Spaß macht
  • sie sind absolut zuverlässig gegenüber anderen und gegenüber sich selbst
  • sie haben ihr Equipment im Griff

Die volle Schubkraft bekommst du, wenn dir dies klar wird

Wie du merkst, ist hier gar nicht die Rede davon, wie “gut” ein Profi ist. Das ist vielleicht der wichtigste Unterschied zwischen dir als Hobbymusiker und dem Profi. Beim Profi braucht man nicht darüber zu reden, wie gut er ist – es wird vorausgesetzt, dass er abliefern kann, was der Job gerade benötigt. Jemand, der noch so gut spielt, aber all die anderen Dinge vernachlässigt oder darin versagt, hat keine Chance gegen die Konkurrenz.

Und wie ist es bei dir? Eine Menge Hobbymusiker, die ich kenne – um nicht zu sagen: fast alle – beschäftigen sich gedanklich mit ihren Qualitäten im musikalischen Handwerk. Und es kann in der Tat zu Schwierigkeiten führen, wenn du gewisse Dinge an deinem Instrument einfach (noch) nicht kannst. Das macht sich übrigens nicht erst bemerkbar, wenn du mit anderen in einer Band zusammen spielst…

Vergiss nicht: es gibt immer drei Arten von Musikern:

  • diejenigen, die besser sind als du
  • diejengen, die auf dem gleichen Level sind wie du
  • diejenigen, die noch nicht soweit sind wie du.

Das bedeutet also, dass dein Können nur ein Teil dessen ist, was dich als Musiker ausmacht! Und wenn wir diesen Teil jetzt einfach mal ignorieren, wird es klar: du bist von einem Profi, was das Wesen und den Erfolg angeht, gar nicht mehr so weit entfernt. Anders gesagt: die Tatsache, dass ein Profi handwerklich besser ist als du, ist nur von geringer Bedeutung!

Drei Hebel für bessere Ergebnisse, schneller erreicht und mit mehr Spaß belohnt

Wenn du auf diesen drei Ebenen nur ein wenig professioneller wirst, wird dich das nach vorn katapultieren! Hier sind sie:

1. Nimm die Sache ernst genug

Nicht verbissen reinsteigern – nicht schleifen lassen. Dein Hobby soll dich bereichern und dir Ausgleich zum beruflichen Stress bieten (bei den Meisten ist das jedenfalls so). Da bringt es nichts, wenn du dir zu hohe Ziele setzt, die zu erreichen sehr schwierig ist. Wenn ein Profi in seinem Können und seiner Karriere vorankommen will, können das Maß an Disziplin und die gesteckten Ziele nicht hoch genug sein – du aber als Hobbyist solltest tunlichst vermeiden, dass du zu schnell an Grenzen stößt!

Vielmehr ist hier der Weg das Ziel. Es geht vor allem darum, dass du deine Schritte auch wirklich tust, und zwar regelmäßig und bewusst. Was du vom Profi lernen kannst, ist die Regelmäßigkeit, das Planen und das Durchhaltevermögen. Aber eben auf viel entspannterem Niveau.

Was heißt das nun praktisch? Ganz einfach: plane bewusst die Dosis Hobby ein, wenn du deine Woche planst. Auch, wenn es schräg klingt: du verabredest dich quasi mit dir selbst. Überlege dir, womit du die eingeplante Zeit füllen möchtest (Schlagzeug putzen, ein Kit programmieren, den Übungsraum aufräumen, weiter am Blues Shuffle üben, den nächsten Bandprobentermin organisieren…). Es gibt immer genug zu tun. Es ist nicht tragisch, wenn du nicht fertig wirst. Das ist immer noch viel besser, als planlos vor sich hinzuwurschteln und dabei höchstwahrscheinlich gar nichts zu schaffen.

Profi-Tip: Sorge dafür, dass du nicht gestört wirst – Ablenkungen werfen dich weit zurück! Nimm deine Verabredung mit dir selbst ernst und wichtig. Schalte dein Telefon stumm oder lasse es am besten ganz woanders.

2. Mache es dir leicht

Sorge dafür, dass du dich wohlfühlst, dort, wo du wirkst! Jeder setzt hier andere Maßstäbe – z.B., was die Ordnung betrifft. Es sind oft Kleinigkeiten, mit denen du dir das Leben erheblich leichter machen kannst. Arbeitest du ständig mit Notizen? Dann stelle dir eine Ablagefläche hin, die du problemlos erreichst und auf der dein Block nebst Stift immer bereitliegt.
Musst du dein E-Drumset aus Platzgründen immer aufbauen, wenn du spielst, und es danach wieder zusammenklappen oder gar demontieren? Dann mache dir unbedingt deutliche Markierungen auf dem Drumteppich und auf den Stativen bzw. Haltern, mit deren Hilfe du dein Set mit wenigen Handgriffen wieder aufgebaut hast.
Nutzt du dein iPad als Audioplayer oder zum Üben? Besorge dir ein zusätzliches USB-Ladegerät mit einem genügend langen Kabel, das immer dort bereitliegt, wo du dein iPad liegen hast. (Es gibt übrigens iPad-Halterungen speziell für Mikrofonstative u.ä.)

Mit anderen Worten: mache es dir leicht, wo es nur geht. Verhindere, dass selbst Kleinigkeiten sich in deinem Kopf als unbequeme Hindernisse aufbauen. Behalte die Hirn-Turbulenzen im Auge: Dein Gehirn will kurzfristig Spaß haben und Schmerz vermeiden. Alles, was dich potenziell stört, ist es wert, als Thema behandelt zu werden, für das du eine praktische Lösung brauchst. Investiere die notwendige Energie in die Umsetzung solcher Lösungen – das macht sich in kürzester Zeit bezahlt!

3. Vergiss nicht das Genießen

Dieser Punkt wird sträflich vernachlässigt – auch und gerade von Profis, die oft gezwungen sind, auch solche Jobs anzunehmen, die ihnen nicht sonderlich Spaß machen. Im Tunnelblick des anstrengenden Alltags eines professionellen Musikers wird selbst eine großartige Tournee zur Routine. Da kann es schon passieren, dass der Profi nicht dazu kommt (oder es schlicht versäumt), sich bewusst zu machen, dass er eine Stufe in seiner Karriere erreicht hat, die ihm offensichtlich ermöglicht, mit seiner Profession Geld zu verdienen.

Du als Hobbyist hast den Vorteil, grundsätzlich viel entspannter an die Sache heranzugehen. So gesehen, hast du hier eine Chance, sogar “besser” als manch ein Profi zu sein, indem du dir regelmäßig bewusst machst und bewusst genießt, was du in der letzten Zeit erreicht hast. Um es mal bildlich auszudrücken: selbst, wenn dein Weg das Ziel ist, bedeutet das, dass du Schritte zurückgelegt hast – also weitergekommen bist! Und wenn es letzte Woche nur die an deinem Set angebrachten Markierungen waren, mit denen du zukünftig deinen Setauf- und Abbau schneller und einfacher gestaltest – du bist weiter, als du letztes mal warst. Pretty cool, oder?

Der bewusste Genuss erzeugt ein unerreicht gutes Gefühl in dir! Du hast ein Ergebnis (und nebenbei den Beweis, dass du es geschafft hast, weiter zu kommen). Deine Motivation steigt und du empfindest mehr Spaß.

Das ist der beste Zeitpunkt, dir den nächsten Termin zu setzen! Lass es nur nicht einschlafen. Bleib dran, dann nährt sich die Sache selbst.

Und weiter geht’s…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert