In diesem Artikel aufgedeckt…

  • Bremsfallschirm Blickfixierung: es kommt nicht alleine auf die Stockhaltung an – und es gibt nicht “die eine” Stockhaltung…
  • Zwei Power-Strategien für deine Stockhaltung: warum es von Vorteil sein kann, wenn du Anfänger bist
  • DEINE CHECKLISTE – Ein Sofort-Minikurs zur Optimierung deiner Stockhaltung:
    Lerne die wichtigen Aspekte kennen, die unmittelbar mit deiner Stockhaltung zusammenhängen. Bringe deinen Setaufbau in Einklang mit deiner Stockhaltung und gib so deinem Spiel SOFORT Extra-Schubkraft!

Lieber Freund des Schlagzeugspiels,

hast du das Gefühl, dass du allzu oft mal daneben haust oder den Stock verlierst? Dass bestimmte Bewegungsabläufe nicht aufhören wollen, “hakelig” zu sein, selbst, wenn du sie fokussiert übst? Beobachtest du auf YouTube mit Freuden deine Vorbilder am Schlagzeug und bist dann frustriert, weil selbst einfache Dinge nicht so funktionieren wollen, wie du es bei deinen Idolen beobachtest?
Wenn es dir so geht und du am Ende der fixen Idee anheim fällst, du seist nicht mal gut genug, um die Sticks anständig zu halten – dann werden die folgenden Zeilen dir wie eine kleine Offenbarung vorkommen.

Warum? Nun…

Deine Stockhaltung ist nur ein Teil des Ganzen

Es gibt im Grunde drei Arten, die Sticks am “normalen” akustischen oder elektronischen Schlagzeug in den Händen zu halten. Das ist eine überschaubare Menge, was bedeutet, dass du deine Stockhaltung wahrscheinlich irgendwo abgeschaut oder von einem Lehrer beigebracht bekommen hast.

Egal, ob du gerade anfängst oder schon länger spielst: du bist oder warst an dem Punkt, dich für eine Stockhaltung zu entscheiden – und du wirst höchstwahrscheinlich dabei geblieben sein. Denn du kommst auch ohne “Höher-Schneller-Weiter”-Ambitionen nicht um ein gewisses Maß an zu übender Spieltechnik herum, um Geschmeidigkeit, Tempo, Dynamik und Ausdauer zu erlangen.

Da jede Stockhaltung einen Teil der Technik individuell in Anspruch nimmt, müsstest du also jedesmal, wenn du deine Stockhaltung änderst, mehr oder weniger von vorn anfangen. In der Zeit könntest du allerdings lieber an anderen Sachen arbeiten. Lohnt sich also der Wechsel der Stockhaltung?

Nutze als Anfänger einen Riesen-Vorteil und lege einen Katapultstart hin

Je weiter du fortgeschritten bist, desto schwieriger ist es, deine Stockhaltung zu ändern. Das klingt vielleicht dramatischer, als es ist. Dein Vorteil als Fortgeschrittener ist ja auf der anderen Seite, dass du bereits mit deiner Stockhaltung vertraut bist und mögliche Nachteile “weggeübt” hast.

Als Anfänger jedoch kannst du jetzt noch genau überlegen, abwägen und dich bewusst für deine zukünftige Stockhaltung entscheiden.

  • Du lernst im Folgenden die drei am häufigsten verwendeten Stockhaltungen kennen und machst dir ein Bild über deren Vor- und Nachteile
  • Du verstehst den Zusammenhang zwischen Setaufbau und Stockhaltung und kannst sofort deinen Setaufbau entsprechend deiner gewählten Stockhaltung vornehmen
  • Du hast damit mögliche Hindernisse beim Spielen bereits im Keim erstickt und ersparst dir unnötige Umwege auf dem Weg deiner musikalischen Entwicklung.

Im Grunde ist es ein “Set it and forget it” (Stelle es ein und dann mache dir keine Gedanken mehr darüber). Es dürfte in Zukunft keinen triftigen Grund geben, deine Stockhaltung nochmals zu überdenken.

Du bist bereits Fortgeschrittener mit etablierter Stockhaltung? Hier ist deine Strategie…

Wie schon erwähnt, ist die Stockhaltung nur ein Teil des Ganzen. Wie gut du an deinem Set zurechtkommst, hängt auch davon ab, ob du es optimal aufgestellt hast. Mache dir bewusst, dass du mit einigen Änderungen am Setaufbau deiner Stockhaltung mehr entgegenkommen kannst. Du sparst (Um-)Wege, um ein Instrument zu erreichen; somit sparst du Zeit und Kraft. Das alleine wird dich entspannter spielen lassen, ohne, dass du Neues geübt hast.

Lies also weiter und mache dir die Vor- und Nachteile deiner Stockhaltung bewusst, damit du siehst, wo an deinem Set du Verbesserungen am Aufbau vornehmen kannst.

Die Hitparade der Stockhaltung

Zugegeben, es gibt nur wenige Hits, nämlich drei an der Zahl. Hier sind sie:

  1. Matched Grip
  2. Traditional Grip
  3. Open Handed.
Matched Grip

Diese Stockhaltung dürfte am populärsten sein. Kein Wunder, liegt es doch nahe, beide Sticks auf die gleiche Art und Weise in die Hände zu nehmen, so dass sie einander gewissermaßen spiegeln. Die Stockhaltung in der linken Hand passt zu der in der rechten Hand, daher der Name (to match = anpassen an, aufeinander abstimmen).

Matched Grip hat einige Vorteile:

  • du kannst problemlos überprüfen, dass beide Hände dasselbe tun (in der Regel prüfst du als Rechtshänder deine linke Hand anhand der rechten)
  • du kannst deinen Setaufbau weitgehend symmetrisch gestalten und die Positionen der Trommeln, Cymbals und Pads einfach an deine Armlänge anpassen
  • Weil beide Arme gleich gerichtet sind, musst du deinen Setaufbau nicht unnötig “verbiegen”.

Der erste Punkt wird allerdings von manchen Drummern als Nachteil empfunden. Das hängt damit zusammen, dass prinzipiell beide Hände das gleiche können (sollen); aber es fühlt sich fast niemals wirklich gleich an. Der Ausdruck “schwache” bzw. “starke” Hand ist hier sehr passend. Der Matched Grip schreit geradezu danach, dass sich dein Spiel in beiden Händen exakt gleich anfühlen soll. Manche Drummer empfinden es als störend, dass sich dieses Gefühl nicht einstellt. Sie bevorzugen daher den Traditional Grip, den wir jetzt näher betrachten werden.

Traditional Grip

Der Traditional Grip hat seinen Namen aus der alten Tradition des Marschierens. Um die nötige Beinfreiheit beim Marschieren zu gewähren, hing die Trommel um die Schulter auf der linken Seite des Trommlers. Dadurch kam die Spielfläche (das Fell) in eine Schräglage. Um besser und mit einem kürzeren Armweg das Fell zu erreichen, wurde der Trommelstock in der linken Hand anders festgehalten als in der rechten (die Stockhaltung der rechten Hand entsprach dem Matched Grip).

Als es vor über hundert Jahren mit den “richtigen” Drumsets losging, war es naheliegend, den Traditional Grip zunächst beizubehalten – man kannte es nicht anders und es funktionierte. Erst mit größeren Drumsets und weiteren Entwicklungen kam der Matched Grip immer mehr zum Tragen.

Der Traditional Grip hat sich bis in die heutige Zeit gehalten; insbesondere in den Oldschool-Stilen des Jazz sowie in modernen Marching Bands, deren Drummer die Snare inzwischen mit Gestellen gerade vor dem Körper positionieren, dominiert er nach wie vor.

Allerdings schafft er keine wirklichen Vorteile. Im Gegenteil: an größeren Drumsets kann der Traditional Grip einschränkend sein und stellt Ansprüche an den Setaufbau.
Außerdem erfordert der Traditional Grip eine gesonderte Aufmerksamkeit auf die linke Hand (bei Rechtshändern), da sich die Spieltechnik nicht ohne Weiteres für beide Hände gleichzeitig prüfen lässt.

Wenn du dich bereits mit Marching beschäftigt hast und insofern den Traditional Grip bereits gewohnt bist, dann ist es natürlich sinnvoll, dabei zu bleiben!

Open Handed

Dies ist eine Variante des Matched Grip, die ca. Mitte der 1980er Jahre an Popularität gewann. Einer der bekanntesten Drummer, die Open Handed spielen, ist Simon Phillips, der mit dem Solo-Album “White City – A Novel” des Who-Gitarristen Pete Townshend und spätestens mit seinem Eintritt in die Band Toto (als Ersatz für den kurz zuvor verstorbenen legendären Drummer Jeff Porcaro) seinen Durchbruch hatte und seitdem Scharen von Drummern weltweit beeinflusst.

Als Rechtshänder spielst du beim Open Handed die Hi-Hat nicht mit rechts, sondern mit links. Die Snare Drum wird dementsprechend mit dem rechten Stick bedient. Das hat zur Folge, dass das Überkreuzen der Sticks wegfällt und es eine “offene” Lücke zwischen den Händen gibt. Für den Traditional Grip ist Open Handed nicht besonders geeignet, da du für denselben Spieleffekt auf der Hi-Hat unnötige Winkel in Arm und Hand schaffen musst.

Open Handed verschafft einen Scheinvorteil, indem es freien Zugang mit dem rechten Stock zu den Toms (insbesondere den Floor Toms auf der rechten Seite des Sets) verschafft, während die Hi-Hat mit dem linken Stick bedient wird. Im praktischen “normalen” Spiel kommt es allerdings eher selten zu dieser Situation. Jemand wie Simon Phillips nutzt diesen Umstand, um einen unverkennbaren Spielstil zu entwickeln.

Davon abgesehen, wirst du als Rechtshänder mit der typischen “starken” rechten Hand eine Menge Arbeit in das flüssige Open Handed Play stecken müssen. Die rechte Hand ist für den Job an der Hi-Hat prädestiniert, die linke passt hervorragend zu den filigranen Details auf der Snare. Diese Aufgaben umzudrehen, ist nicht nur ungewohnt, sondern wird sich auch sehr lange “falsch” anfühlen.

Praktisches Beispiel gefällig? Dann wickle als Rechtshänder heute Abend die Spaghetti einmal mit der Gabel in der linken Hand auf und führe sie zum Munde…

Welche Stockhaltung ist denn nun die beste?

Wie so oft, gibt es keine Regeln und Gesetze für die Stockhaltung. Die angeführten drei Methoden haben sich bewährt. Mache dir ein paar gründliche Gedanken und entscheide dich dann für eine Stockhaltung. (Wenn du Anfänger bist, empfehle ich dir, mit Matched Grip zu spielen.) Du solltest dann dabei bleiben, denn in der Zeit, in der du dir eine neue Stockhaltung angewöhnst, kannst du andere Dinge lernen und üben. Nur, wenn du als Anfänger bereits mit Open Handed gestartet bist (dann spielst du ja grundsätzlich Matched Grip), empfehle ich dir, das noch einmal genau zu überdenken. Du wirst als Rechtshänder mit Matched Grip über Kreuz schneller und mit weniger Mühe besser werden.

Ansonsten gilt:


ES IST DIE ANPASSUNG DEINES SETS AN DEINE STOCKHALTUNG, DIE DEIN SPIEL VERBESSERT.
NICHT EINE ANDERE STOCKHALTUNG.


Wenn du dich darauf konzentrierst, deine Sitzposition und deinen Setaufbau deiner Stockhaltung optimal anzupassen, tust du dir einen großen Gefallen.

Denn es sind oft nur Kleinigkeiten, die vieles leichter machen. Achte immer darauf, dass dir die Instrumente “entgegenkommen” und “entgegen kommen”. Das bedeutet, dass du sie so positionierst, dass sie quasi direkt auf dem Weg liegen, den dein Trommelstock macht.

Wir nehmen die Snare als Beispiel: grundsätzlich solltest du eine bequeme Sitzhöhe finden, bei der deine Knie etwas nach unten zeigen oder gerade sind (die Oberschenkel verlaufen also parallel zum Boden), aber nicht nach oben zeigen. Die Snare zwischen den Beinen solltest du so auf deine Sitzhöhe anpassen, dass du beim Schlag mit dem Stick nicht deine Oberschenkel triffst. Ist die Snare zu hoch, wirst du oft den Rim treffen, ohne es zu wollen. Ein Kompromiss ist bisweilen schwierig zu erreichen, das hängt auch davon ab, welche Kesseltiefe die Snare hat und wieviele andere Instrumente deines Drumsets im Weg sein könnten.

Im Matched Grip kannst du dieses Problem oft einfach dadurch lösen, dass du die Snare etwas zu dir hin kippst. Der Rim taucht auf diese Weise unter deinem Stick ab und stört nicht weiter. So kannst du den Schlag auf den Rim bewusst und präzise ausführen.

Das kann beim Traditional Grip problematisch werden, zumindest für die linke Hand. Ist die Schlagfläche (in diesem Fall also der Rim) nämlich zu tief, dann musst du deine linke Hand noch ein Stückchen weiter drehen und den Arm mehr als nötig nach unten bewegen, um sauber zu treffen.

Hier ist es oft besser, die Snare entweder gerade zu lassen, oder sie auf Zwei Uhr oder Drei Uhr nach unten zu kippen. Somit näherst du die Snare an die Position an, die sie beim marschierenden Trommler hat (wir erinnern uns: da kommt der Traditional Grip her…). Unter dem linken Stick bleibt die Höhe, unter dem rechten sinkt der Rim etwas nach unten.

DIE CHECKLISTE DER LANGSTRECKENDRUMMER
So optimierst du deinen Setaufbau auf deine Stockhaltung und machst es dir bequem

Für alle drei Stockhaltungen findest du hier die wichtigsten Stellen an deinem Drumset, an denen du die Aufstellung der Trommeln und Cymbals überprüfen und sie optimieren kannst.

Sorge dafür, dass deine Sitzhöhe stimmt! Nach dieser richtet sich die Aufstellung deiner Snare; danach sollte die Höhe der Hi-Hat dran sein und dann kommt der Rest.


Matched Grip

Snare Drum
Ausgangspunkt ist die gerade Aufstellung der Snare. Stelle sie so hoch, dass du dir beim Spielen nicht mit dem Stick auf die Beine haust. Falls du nun zu oft unbeabsichtigt den Rim der Snare triffst, kippe sie etwas nach vorn (gerade zu dir hin), bis das Verhältnis von Höhe und Treffsicherheit stimmt.

Hi-Hat
Stelle die Hi-Hat-Becken nicht zu tief, um ein Aneinanderschlagen der Sticks beim Spielen über Kreuz zu vermeiden. Andererseits solltest du unnötige Wege mit dem rechten Arm durch eine zu hohe Hi-Hat vermeiden. Hier spielt die richtige Technik eine wichtige Rolle, mit der du auch laute Schläge mit wenig Bewegung ausführen kannst und daher die kreuzenden Sticks kaum Probleme bereiten.

Behalte außerdem deine Fußposition im Auge. Es kann sein, dass die Hi-Hat-Becken unnötig weit weg von oder zu dicht an der Snare sind, wenn du deine Füße in einem idealen Winkel zu deiner Sitzposition ausrichtest. Normalerweise bildet der linke Fuß denselben Winkel zum Drummersitz wie der rechte Fuß. Ein Kompromiss zwischen nicht-idealem Winkel des Fußes und guter Reichweite der Hi-Hat-Becken ist absolut in Ordnung; du solltest lediglich Extreme vermeiden.

Racktoms (Hängetoms) und linke Seite deines Sets
Ausgangspunkt ist das Racktom vor dir (also direkt “über” der Snare); von dort aus alle Toms (Side Snare, Octobans, Pads usw.), die sich evtl. links von diesem Racktom befinden.
Besonders, um Toms zu erreichen, die links aufgehängt sind, wirst du dich körperlich entsprechend nach links drehen, wenn du sie mit beiden Händen spielst. Finde heraus, wie weit du dich jeweils drehst und stelle das entsprechende Instrument so ein, dass es sich so verhält wie die Snare. Da die Toms weiter weg sein werden als die Snare, wirst du sie kaum gerade aufhängen – du würdest nur den Rim treffen. Außerdem werden sie höher hängen als die Snare, damit du das Fell überhaupt erreichst.
Grundsätzlich kannst du das Fell eines Toms als ein Gesicht betrachten. Wenn du dich dem Tom zuwendest, sollte es dich sozusagen “angucken”. Das ist eine gute Ausgangsposition, von der aus du Feineinstellungen vornehmen kannst.

Sorge nun dafür, dass du – wie bei der Snare – bequem und zielgenau die Mitte des Fells treffen kannst und bei Bedarf ebenso mühelos einen Rimshot ausüben kannst.

Je kleiner deine Trommeln sind, desto mehr Spielraum für die Feineinstellung steht dir zur Verfügung. Es kann dir bei großen Trommeln passieren, dass du Kompromisse eingehen musst.

Cymbals auf der linken Seite des Sets
Als Rechtshänder hast du wahrscheinlich links eher Crash Cymbals als Ride Cymbals. Und du wirst sie deutlich bevorzugt mit der linken Hand spielen. Da du im Matched Grip den Stick als eine Verlängerung deines Arms betrachten kannst, ist es nicht weiter schwierig, jedes Becken in Position und Winkel so aufzustellen, dass du es bequem mit deinem verlängerten Arm erreichen kannst.

Bei mehreren Cymbals kann es durchaus sein, dass sie unterschiedlich hoch aufgehängt werden wollen, um jeweils optimal erreicht zu werden.

Die rechte Seite deines Sets
Sofern dein Setaufbau halbwegs standardisiert ist, wird es auf der rechten Seite um ein oder zwei Floor Tom(s) gehen. Diese orientieren sich grundsätzlich an der Snare Drum, d.h., sie haben ungefähr die gleiche Höhe und sind evtl. etwas nach vorn gekippt (anders ausgedrückt: wenn du dich zu den Floor Toms hindrehst, kippen sie in deine Richtung).

Solltest du die Toms höher anbringen als die Snare, gilt dasselbe wie bei den Racktoms: he höher die Trommeln sind, desto stärker musst du sie anwinkeln, um sie im Matched Grip mit beiden Händen gut zu erreichen, ohne ständig unbeabsichtigt die Rims zu treffen.

Ride Cymbal
Das Ride nimmt eine Sonderstellung ein, da du es im Otto-Normal-Schlagzeugspiel nur ganz selten mit der linken Hand bedienen wirst. Konzentriere dich also darauf, das Ride mit dem rechten Stick gut und bequem zu erreichen – und zwar sowohl die Fläche, als auch die Kuppe.


Traditional Grip

Die rechte Seite
Die einzige Stelle, die etwas kritisch sein könnte, ist der Bereich der Floor Toms. Als Rechtshänder spielen wir ja gerne von links nach rechts über die Toms, um auf dem Crash abzuschlagen.
Solltest du mit dem Traditional Grip feststellen, dass bei den Floor Toms schräge Winkel erforderlich sind, um Fell und Rim gut zu erreichen, dann richte deine Aufmerksamkeit auch auf das Spielen der Toms von rechts nach links. Du willst nicht, dass ein hervorstehender Rim deinen Tiefflug über die Toms behindert. Gegebenenfalls ist da etwas mehr Feinarbeit bei der Aufstellung erforderlich.

Ride Cymbal
Hier gilt dasselbe wie beim Matched Grip: die linke Hand kannst du vernachlässigen. Konzentriere dich beim Aufbau des Ride auf eine gute Erreichbarkeit von Oberfläche und Kuppe mit der rechten Hand.

Snare Drum
Ausgangspunkt ist eine gerade aufgestellte Snare. Hast du das Gefühl, mit der linken Hand zu weit herunter zu müssen, um einen sauberen Rimshot zu spielen, dann kippe die Snare auf ungefähr Zwei Uhr ein Stück nach unten. Bringe dann die Snare insgesamt auf eine etwas höhere Position (hier geht es oft nur um 1-2 Centimeter). Achte darauf, dass du die Situation der rechten Hand nicht “verschlimmbesserst”.

Racktoms
Ein wesentlicher Unterschied zum Matched Grip besteht darin, dass du beim Traditional Grip dein linkes Handgelenk drehen kannst (manchmal musst), um ein Instrument zu erreichen. Der Stick beschreibt dann keine gerade Bahn mehr, sondern einen Bogen. Das wiederum hat zur Folge, dass der Winkel des Sticks beim Auftreffen auf das Instrument ein anderer ist als beim Matched Grip.

Mit anderen Worten: die Instrumente auf der linken Seite deines Sets, beginnend beim Racktom über der Snare, müssen bei der Aufstellung entsprechend angepasst sein, damit du sie ohne großen Aufwand erreichen kannst! Gerade bei den Racktoms mag der Unterschied zum Setaufbau eines Matched-Grip-Drummers nicht so groß sein – aber er kann durchaus entscheidend sein und dir ein wesentlich einfacheres Spiel bieten!

Übrigens: wenn ein Schlag auf ein Tom als einzelner Akzent ausgeführt wird, etwa innerhalb eines Grooves, dann besteht kein Anlass, deinen Körper extra zum Tom hin zu drehen. Prüfe also auch, ob du dein Tom in dieser Spielsituation ebenfalls gut triffst.

Cymbals auf der linken Seite
Hier sind die Unterschiede zum Matched-Grip-Set schon deutlicher. Während du beim Matched Grip sogar noch die Cymbals relativ sauber erreichst, die deutlich links hängen, wirst du beim Traditional Grip deine Konzentration auf die linke Hand richten und die rechte Hand weitgehend außen vorlassen. Cymbals auf der linken Seite werden deutlich anders hängen, wenn du sie auf Traditional Grip auslegst. Achte darauf, dass du Crash Cymbals in einem guten Winkel mit dem Trommelstock erreichst.

Für Becken, die nur leicht links vom vorderen Racktom hängen, kannst du mit ein wenig Ausprobieren noch eine gute Position finden, um sie mit beiden Händen gut zu erreichen. Diese Mühe lohnt sich, da sie deine Flexibilität beim Spielen erhöht.


Open Handed

Prinzipiell orientierst du dich am Setaufbau, der auf Matched Grip abgestimmt ist. Allerdings gibt es eine Stelle, die besondere Aufmerksamkeit erfordert:

Die Hi-Hat.
Da das Spielen über Kreuz seine Bedeutung verliert, kannst du die Hi-Hat nun tiefer positionieren! Das kommt einer entspannteren Haltung des linken Sticks entgegen, da du den Arm nicht extra auf Höhe bringen musst.

Vermeide allerdings, die Hi-Hat zu tief zu positionieren!

Denn erstens ist machmal auch beim Open Handed noch Crossplay nötig – und das willst du dir nicht komplett verbauen.
Zweitens musst du sowohl den Bogen (Bow) des Top-Cymbals, als auch den Rand (Edge) ohne Mühe mit dem linken Stock erreichen können. Je tiefer die Hi-Hat, desto schwieriger ist es, den Rand zu erreichen.

FAZIT

Es gibt nicht “die eine” Stockhaltung und die Stockhaltung selbst ist nicht ausschlaggebend für deine spielerische Qualität. Allerdings tust du dir einen großen Gefallen, wenn du deinen Setaufbau optimal nach deiner Stockhaltung ausrichtest.

Mach’ dich dran und genieße ein entspannteres Spiel mit mehr Punktlandungen auf den Instrumenten!

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